Steuererklärung leicht gemacht: Die ultimative Anleitung für Studierende

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6. Juli
4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Juli

Steuererklärungen wirken für viele Studierende in der Schweiz wie ein Buch mit sieben Siegeln. Gerade wenn man zum ersten Mal damit zu tun hat, fühlen sich viele überfordert – sei es beim Organisieren der Unterlagen oder beim Ausfüllen der Formulare. Doch keine Sorge: In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Steuererklärung einfach, stressfrei und ohne Vorwissen erledigen kannst.

Wir zeigen dir Schritt für Schritt, worauf du achten musst, damit du deine Steuererklärung erfolgreich einreichen kannst. Egal ob du Vollzeit studierst oder nebenbei arbeitest – mit dieser Anleitung behältst du den Überblick und kannst vielleicht sogar noch etwas Geld zurückholen.

Warum ist die Steuererklärung wichtig?

Die Steuererklärung ist für Studierende in der Schweiz nicht nur eine Pflicht, sondern kann sich sogar richtig lohnen: Viele wissen gar nicht, dass sie oft Anspruch auf Rückerstattungen haben. Wenn du zum Beispiel neben dem Studium gearbeitet hast oder Abzüge für Ausbildungskosten, Fahrten oder Versicherungen geltend machst, bekommst du unter Umständen Geld zurück.

Auch wenn du aktuell keine Steuern zahlst, kann sich das Einreichen lohnen – etwa um Verluste aus dem Studium („Verlustvortrag“) zu sichern, die dir später beim Berufseinstieg Steuern sparen können.

Wichtig ist ausserdem, die Fristen im Auge zu behalten: In den meisten Schweizer Kantonen musst du deine Steuererklärung jeweils bis im März oder April des Folgejahres einreichen (das genaue Datum steht auf dem Brief vom Steueramt). Solltest du mehr Zeit brauchen, kannst du in der Regel online oder schriftlich eine Fristverlängerung beantragen – ganz unkompliziert.

Welche Unterlagen benötigst du?

Bevor du mit deiner Schweizer Steuererklärung startest, solltest du alle nötigen Unterlagen bereitlegen. Das spart Zeit und Nerven! Hier die wichtigsten Dokumente für Studierende:

Lohnausweis: Diesen erhältst du von deinem Arbeitgeber, wenn du während des Studiums gearbeitet hast.
Immatrikulationsbestätigung: Damit weist du nach, dass du an einer Uni oder Fachhochschule eingeschrieben bist.
Belege für Ausbildungskosten: Sammle Quittungen für Fachliteratur, Computer, Druckkosten, Sprachkurse oder Fahrkarten zwischen Wohnung und Ausbildungsort.
Belege für Versicherungen: Nachweise über deine bezahlten Prämien für Krankenkasse, Unfall- oder Lebensversicherung können wichtig sein.
Belege für spezielle Ausgaben: Dazu gehören etwa Rechnungen für Zahnarzt- oder Arztkosten, Kosten für ein Auslandssemester oder aussergewöhnliche Belastungen wie z.B. hohe Krankheitskosten.
Bankbescheinigungen & Kontoauszüge: Damit du deine Vermögenswerte (z.B. Kontostand am 31.12.) angeben kannst.
Mietvertrag oder Belege für Wohnkosten: Für Abzüge rund um deine Wohnsituation.

Lege dir am besten einen Ordner oder eine digitale Mappe an und sammle alles dort. So hast du deine Unterlagen schnell zur Hand und bist für die Steuererklärung bestens vorbereitet!

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Steuererklärung

Jetzt, wo du alle Unterlagen beisammen hast, geht es an das Ausfüllen der Steuererklärung. So funktioniert’s in der Schweiz:

1. Starte mit dem richtigen Formular

Jeder Kanton hat eigene Steuerformulare. Die meisten bieten sie heute digital an (z.B. eTax, EasyTax, BE-Login, ZHprivateTax). Du bekommst vom Steueramt jeweils einen Zugang oder die Formulare per Post zugeschickt.

2. Nutze Online-Portale oder Software

Fast alle Kantone ermöglichen die Steuererklärung online oder per Software. Das macht es viel einfacher und schneller – du wirst Schritt für Schritt durch alle wichtigen Bereiche geführt.

3. Fülle die persönlichen Daten und Einkünfte aus

Trage zuerst deine persönlichen Daten ein (Adresse, Zivilstand, etc.). Anschliessend gibst du deine Einkünfte an – etwa aus Lohn, Nebenjobs oder Praktika. Den „Lohnausweis“ übernimmst du direkt aus dem Dokument deines Arbeitgebers.

4. Ausbildungskosten und weitere Abzüge erfassen

Jetzt kannst du alle Kosten eintragen, die mit dem Studium zusammenhängen:

Lehrmittel (Fachbücher, Laptop, Druckkosten)
ÖV-Abos oder Fahrkosten zwischen Wohnort und Hochschule
Seminare, Sprachkurse, Exkursionen
Gebühren für Prüfungen oder AuslandssemesterBelege am besten direkt digital anhängen!

5. Weitere Abzüge eintragen

Trage auch deine Versicherungsprämien (z.B. Krankenkasse), Schuldzinsen, hohe Arztkosten oder aussergewöhnliche Belastungen ein. Auch für diese Ausgaben gilt: Belege sammeln und beifügen.

6. Alles sorgfältig überprüfen

Gehe die Angaben noch einmal in Ruhe durch. Stimmt alles? Sind die Belege vollständig? Fehler oder Lücken können zu Verzögerungen führen.

7. Sende die Steuererklärung ab

Abschliessend kannst du deine Steuererklärung direkt online einreichen oder (je nach Kanton) per Post versenden. Am besten erledigst du das frühzeitig, damit du bei Rückfragen Zeit hast.

Tipp:

Nutze die Hilfetexte und Online-Anleitungen deines Kantons. Sie führen dich Schritt für Schritt und erklären Begriffe direkt im Formular.

Häufige Fehler vermeiden

Gerade bei der ersten Steuererklärung passieren schnell Fehler. Hier ein paar Tipps, damit dir das nicht passiert:

Falsche oder unvollständige Angaben: Kontrolliere, dass alle Informationen (z.B. Name, Adresse, Bankverbindung, Einkommen) korrekt und vollständig sind. Fehler oder fehlende Angaben führen oft zu Rückfragen oder Verzögerungen beim Steueramt.
Belege vergessen oder verlieren: Bewahre alle wichtigen Belege (z.B. Lohnausweis, Quittungen für Ausbildungskosten, Mietverträge, Versicherungsnachweise) sorgfältig auf. Du musst diese manchmal dem Steueramt zeigen können.
Abgabefristen verpassen: In jedem Kanton gibt es eine klare Abgabefrist. Wenn du zu spät bist, drohen Mahngebühren oder sogar Bussen. Beantrage rechtzeitig eine Fristverlängerung, falls du mehr Zeit brauchst.

Mit etwas Organisation und einem kurzen Check vor dem Absenden bist du auf der sicheren Seite!

Tipps für die Steuererklärung

Mit diesen Tipps wird deine Steuererklärung noch entspannter:

Frühzeitig loslegen: Warte nicht bis kurz vor Ablauf der Frist – je früher du anfängst, desto stressfreier läuft alles ab. So bleibt auch genug Zeit, falls noch etwas fehlt.
Hilfe holen: Wenn du unsicher bist, nutze die Beratungsangebote deiner Hochschule oder wende dich an einen Treuhänderin. Viele Studierendenorganisationen und Unis bieten sogar kostenlose Unterstützung bei Steuerfragen an.
Auch nachträglich möglich: Hast du für ein früheres Jahr noch keine Steuererklärung gemacht, kannst du sie in vielen Kantonen auch nachträglich einreichen. Das lohnt sich oft, zum Beispiel wenn du jetzt erstmals Einkommen oder Abzüge hast.

Was passiert nach der Einreichung?

Nachdem du deine Steuererklärung abgeschickt hast, prüft das Steueramt deine Angaben. Das kann je nach Kanton und Zeitpunkt ein paar Wochen dauern. Danach bekommst du den sogenannten Steuerveranlagungsentscheid per Post oder online. Darin steht, ob du eine Rückzahlung erhältst oder eventuell Steuern nachzahlen musst.

Wenn du Geld zurückbekommst, wird der Betrag direkt auf dein Konto überwiesen. Musst du etwas nachzahlen, achte unbedingt auf das Zahlungsdatum, das auf der Rechnung steht, so vermeidest du Mahngebühren.

Fazit: Steuererklärung als Chance

Gerade für Studierende in der Schweiz ist die Steuererklärung oft mehr Chance als Pflicht: Du kannst Geld zurückholen und lernst, deine Finanzen besser zu verstehen. Mit etwas Vorbereitung und den richtigen Unterlagen wird der Prozess schnell überschaubar, meist viel einfacher, als man denkt.

Nutze diese Schritt-für-Schritt-Anleitung, um deine Steuererklärung stressfrei und korrekt zu erledigen. Und falls du einmal nicht weiterkommst, bist du nicht allein, viele Studierende stehen vor den gleichen Fragen. Mit etwas Geduld, Organisation und Mut zur Nachfrage schaffst du es bestimmt, deine Steuererklärung erfolgreich einzureichen, und vielleicht winkt am Schluss sogar eine Rückzahlung.